Wichtigkeit des repetitiven Testens früh erkannt
Das Bundesamt für Gesundheit BAG geht davon aus, dass mehr als die Hälfte der Covid-19-Übertragungen durch Personen erfolgen, die zum Zeitpunkt der Ansteckung keine Symptome hatten, beziehungsweise nicht wussten, dass sie das Coronavirus in sich tragen. Zum Schutz der Bevölkerung hat sich der Kanton Aargau bereits früh mit dem repetitiven Testen grosser Personengruppen befasst und im März 2021 ein Pilotprojekt mit Speicheltests durchgeführt. Die Personen, welche sich freiwillig testen liessen, konnten selbstständig eine Spuckprobe entnehmen und an einer definierten Sammelstelle abgeben. Anschliessend wurden die Proben zu einem «Pool» zusammengeführt zur Analyse ins Labor gebracht. War eine gepoolte Probe positiv, wurde die betroffene Gruppe ein zweites Mal getestet, um die infizierte Person zu evaluieren. «Wir wollen mehr Tests statt Quarantäne», so fasste die damalige Kantonsärztin, Dr. med. Yvonne Hummel die Vision am 26. Februar 2021 zusammen. Während der erfolgreichen Pilotphase mit mehreren Schulen und Pflegeheimen konnten wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, bevor die Teststrategie im April 2021 auf den ganzen Kanton Aargau ausgeweitet wurde.
Erarbeitung und Umsetzung des Logistikkonzepts
Um die Teststrategie des Bundes im gesamten Kanton Aargau umzusetzen, musste innert kürzester Zeit ein Logistikkonzept erarbeitet und umgesetzt werden. Die Verantwortung für die Gesamtlogistik liegt beim Kanton Aargau, die Vorwärtslogistik wird von der Schweizerischen Post durchgeführt, die Rückwärtslogistik von der swissconnect ag. Die Vorwärtslogistik beinhaltet die Lagerung, das Zusammenstellen und das Verteilen der benötigten Testmaterialien an die Testpersonen. Die Rückwärtslogistik umfasst die Tourenplanung, das Einsammeln der Proben zwei Mal am Tag an über 50 Sammelstellen sowie die Qualitätskontrolle, bevor die Proben dem Labor übergeben werden. Die Analyse der Coronaproben werden vom Labor Dr. Risch durchgeführt. Für die Umsetzung des repetitiven Testens setzt der Kanton Aargau auf Schweizer Firmen mit langjähriger Erfahrung in ihrem Spezialbereich. Nachfolgend beantworten die involvierten Personen, welche Rolle sie innerhalb des Projektes übernehmen und welches ihre grössten Herausforderungen in ihrem Teilbereich sind.
Die grösste Herausforderung war, das Projekt innerhalb kürzester Zeit zu starten. Wir haben bereits nach 10 Tagen mit dem Onboarding von Firmen und Schulen begonnen - parallel dazu haben wir die passenden IT- und Logistiklösungen entwickelt.
Stefan Traber ist Co-Projektleiter für das repetitive Testen des Kanton Aargaus und leitet das Projekt im Bezug auf die operationellen Aspekte.
Die pandemischen und politischen Rahmenbedingungen sind in konstantem Fluss. Dadurch mussten und müssen wir im Labor die Testkapazitäten, Laborprozesse und Arbeitskräfte kontinuierlich anpassen. Zu Beginn des Projektes «Repetitives Testen Kanton Aargau» waren die Fallzahlen hoch und die erwartete Teilnahme an den Massentests ein Vielfaches höher, als sie dann im Mai mit dem offiziellen Start des Projektes ausfiel. So starteten wir im Labor mit Überkapazitäten und haben diese laufend den aktuellen Bedingungen angepasst.
Daniel Caminada ist Head Innovation & Produktmanagement beim Labor Dr. Risch und verantwortlich für das Projektteam auf Seiten des Labors.
Als Expresslogistiker sind wir uns gewohnt, Lösungen innert kürzester Zeit zu erarbeiten und umzusetzen. Die Proben können an über 50 Sammelstellen abgegeben werden - diese werden täglich zwei Mal in jeweils sieben Touren von unseren Partnerkurieren angefahren, bevor sie ins Labor gebracht werden. Um die Touren digital abzubilden und für die Qualitätskontrolle konnten wir uns auf unsere Logistiksoftware verlassen, das hat uns stark geholfen. Die grosse Herausforderung war, dass wir vorgängig wenig über die Entwicklung des effektiven Sendungsvolumens wussten.
Fabio Christen ist Co-Geschäftsleiter der swissconnect ag und verantwortlich für die Rückwärtslogistik im Projekt repetitives Testen.
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